Das innere Monster/The inner Monster

Deutsch/English:

 

Kennst Du das Gefühl, wenn Jemand Deine Freiheit einschränkt, dich verletzt oder gar mißhandelt und du so wütend wirst, daß Du dir den Tod dieser Person wünscht?
Vor allem als Kinder, sind wir unseren Eltern und der Schule machtlos ausgesetzt.
Wenn wir uns dann an die Wand gedrängt fühlen, geraten wir oft in ein Dilemma.


Einerseits lieben wir unsere Eltern oft bedingungslos, denn wir wollen von ihnen beschützt, genährt und geliebt werden, andererseits können wir nicht mehr atmen und fühlen uns so unfrei und verletzt, dass unser Körper und Geist sich selbstständig machen wollen. Das Herz möchte aus dem Käfig ausbrechen und wenn der Druck durch die Eltern oder Gesellschaft hoch genug ist, dann träumen wir vielleicht auch mal von Mord und Totschlag.
Als Kind oder Jugendlicher sind wir dann manchmal schockiert und bekommen Angst vor uns selbst. Wir versuchen dieses innere Monster in uns zu bekämpfen und verurteilen uns dafür. Wir verdrängen es und versuchen es oft dadurch zu kompensieren, dass wir eine Rolle einnehmen, in der wir einen guten Mensch spielen und für andere gutes versuchen zu tun, damit wir in deren Augen uns als guter Mensch spiegeln können. Wir nutzten also den anderen Menschen als unsere Projektionsfläche.
Der „Gutmensch“ ist genau solch eine Ableitung, die aus der Verdrängung unseres inneren „Monsters“ entstehen kann.
Unser inneres Monster kann eigentlich nur dann so mächtig werden, wenn wir von dem inneren „Monster“ unserer Eltern/Lehrer verletzt und mißhandelt wurden. Das Dilemma hier ist, dass wir als Kinder/Jugendliche nun versuchen uns selbst, als auch diejenigen vor diesem Monster zu schützen, die dafür verantwortlich sind es zu nähren.
Ab diesem Zeitpunkt fangen wir an uns selbst zu hassen und uns nicht mehr zu vertrauen.
Wir verurteilen uns selbst als „tierisch“ und fühlen uns nun als Sünder.
Nach außen wird das natürlich mit einem gezwungenen Lächeln und einer „immer Helfenden Hand“ kaschiert.
Um aus diesem Kreislauf durchzubrechen, müssen wir zuerst einmal innerlich, gefühlt/erkannt haben, daß vieles von dem, was wir als Erwachsene tun/lassen und denken nicht von unseren eignen Impulsen kommt, sondern von unseren Eltern stammt.
Als nächstes dürfen wir die Mechanismen in uns erkennen, die uns selbst und unsere Eltern vor uns selbst schützen sollen. Diese Mechanismen in sich wahrzunehmen, kann eine starke Angstreaktion in uns auslösen, da wir uns vor unserem eignen inneren „Monster“ fürchten und es verurteilen. Wir befürchten, dass wenn wir es aus dem Käfig lassen, es sich dann z.B. an unseren Eltern vergreift und wir die Kontrolle verlieren.
Erst wenn wir dieses innere „Monster“ aus dem Käfig befreien und uns auch die schlimmsten Phantasie Gedanken nicht mehr beschneiden, sondern sogar erlauben, können wir uns von unseren Eltern soweit befreien, dass das innere Monster nicht mehr genährt wird und zu einem ruhenden „Elefanten“ wird, anstatt einem tollwütigen „Wolf“.

Do you know the feeling when someone restricts your freedom, injures you or even abuse you and you become so angry that you wish the death of this person?
Especially as children, we are powerless to our parents and the school.
If we then feel pushed to the wall, we often face a dilemma.
On the one hand, we usually love our parents unconditionally, since we want to be protected, nurtured and loved by them; on the other hand, we can not breathe and feel so unfree and hurt, that our body and mind wants to break free. The heart wants to break out of the cage and when the pressure from parents or society is high enough, we may dream of murder and manslaughter.
As a child or adolescent we are sometimes shocked and scared of ourselves. We try to fight this inner monster in us and condemn ourselves for it. We suppress it and often try to compensate for it by playing a role in which we mien a good person and try to do good for others, so that we can see the reflection of ourselves as a good person, in their eyes.
In this case we use the other human as our projection screen.
An example is the „do-gooder man“, which is a derivative that can arise from the repression of our inner “monster”.
Our inner monster can actually only become so powerful, if we have been hurt or abused by the inner “monster” of our parents or teachers. The dilemma here is, that as children/adolescents, we now try to protect those who are responsible for nourishing our inner monster.
From this point on, we start hating and no longer trusting ourselves.
We condemn ourselves as “animal-like“ and feel like sinners.
Outwardly, of course, this is masked with a forced smile and a “helping hand”.
In order to break out of this cycle, we must first of all have inwardly, felt and realised, that much of what we do or don’t do as adults, comes not from our own impulses, but from our parents.
Next, we must recognise the mechanisms within ourselves, which are supposed to protect us and our parents from own selves. To sense these mechanisms, can trigger a strong fear reaction in us, because we fear and condemn our own inner “monster”. We fear that if we leave it out of the cage, we could lose control and become harmful to someone.
Only when we allow this inner “monster“ and our worst fantasy thoughts to be free, can we liberate ourselves from our parents enough, so the inner monster is no longer nourished and becomes a dormant “elephant“ instead of a bloodthirsty „wolf“.

J. Marianovic Blonstein

Jion
Born in Transnistria (U.D.S.S.R) Former Zen(Rinzai)-Monk (in Eigenji and Sogenji-Japan, Psycho-spiritual Counselor, Zen-Meditation-Master (Ikkyu Zen Dojo) , Singer, Improvisation-Dancer, Hospice-Counsellor, Children Counsellor, Writer.

Leave a Comment